Arcade Fire wissen, wie sie Schlagzeilen schreiben. Drei Jahre nach dem epischen „Neon Bible“, das ihnen den kommerziellen Durchbruch und den Ruf als Retter des Indierock bescherte, veröffentlicht das kanadische Kollektiv um das Paar Win Butler und Régine Chassagne im August „The Suburbs“, ein vergleichsweise zurückhaltendes Konzeptalbum über, richtig, Vorstädte. Die Platte chartet in sechs Ländern auf #1, ihren Auftritt beim diesjährigen englischen Reading-Festival stellen Arcade Fire als Dank an ihre Fans und Beweis ihrer Klasse komplett ins Netz (momentan leider wieder verschwunden). Und dann kommen sie plötzlich mit „The Wilderness Downtown“ um die Ecke, einem beeindruckenden, unter Regie von Chris Milk programmierten Google-Street-View- und HTML5-Showcase, das als interaktives Musikvideo zu „We Used To Wait“ und als nostalgische Zeitreise in die eigene Kindheit zugleich funktioniert. Wenn also nicht durch all das, dann hätte man spätestens beim den gestrigen Abend eröffnenden Owen Pallett, dem solo als Final Fantasy agierenden und sich selbst sampelnden Tour-Geiger der Band, wissen müssen, dass auch das seit Monaten ausverkaufte Konzert von Arcade Fire im Berliner Tempodrom (danke, radioeins!) ein erinnerungswürdiges werden würde.
Wenn es keine Blasphemie ist, in der Popmusik von göttlichen Momenten zu sprechen (und wenn Kitsch erlaubt ist), dann erschienen sie einem während dieser 90 Minuten Arcade Fire. Einen Tag später, im Licht betrachtet, war es zumindest immer noch ein sehr gutes Konzert. Eines, das mich nicht nur auf Folgealben namens „The Downtowns“ und „The Deserts“ spekulieren und immer wieder große Lust verspüren ließ, bald noch einmal „Where The Wild Things Are“ anzuschauen. Es belegte auch auf eindrucksvolle Art und Weise, dass in der Popmusik noch längst nicht alles gesagt ist. Und wie viel mehr kann man von einem Popkonzert erwarten?
Jetzt kann ich dazu nichts mehr schreiben. Wie sieht das denn aus?! Total stümperhaft!
Am Besten ich kopiere einfach den Text!
(Bewegtbilder folgen sobald die Kleine sie mir überreicht hat)