Ein Bein im Grunge, das andere in neuer deutscher Popmusik: Selig galten als hoffnungsvollste deutschsprachige Band der neunziger Jahre – bis ihnen der Erfolg und ihre Egos über den Kopf wuchsen. Seit ihrem letztjährigen Comeback beeilen sich die fünf geläuterten Hamburger trotzdem nicht, keine Zeit zu verlieren. Schließlich „wird Rockmusik auch in 100 Jahren noch da sein“, sagt Sänger Jan Plewka. Eine Bestandsaufnahme.
Das britische Graffiti-Phantom Banksy gilt als Popstar unter den Straßenkünstlern. Jetzt könnte ihm der größtmögliche Hoax der popmodernen Kunstgeschichte gelungen sein: die Film-Dokumentation „Exit Through The Gift Shop“
Jetzt ist es raus: „Quicken The Heart“ heißt Maximo Parks dritte rockgewordene Liebeserklärung an ihre Heimat Newcastle und die Menschlichkeit da draußen. Frontbarde Paul Smith will damit nicht mehr viel verändern – nur das Leben der Anderen in drei Minuten. Die Zeit läuft.
Punk? Pop? Mittelfinger? Durch ihre siebte Platte „Gute Aussicht“ rumpeln Muff Potter so disharmonisch wie noch nie, so angepisst klangen sie zuletzt auf „Bordsteinkantengeschichten“. Mit dem Wechsel vom Majorlabel zu Huck’s Plattenkiste habe das nichts zu tun, erklärt Sänger Nagel. Mit einer Krise schon.
Sie ließen nichts anbrennen: Vor zwei Jahren noch galten die Kilians mit ihrem schmissigen Garagenrock als vorlaute Wunderkinder des deutschen Indierocks. Überraschend geläutert kommt ihr „Kill The Kilians“-Nachfolger „They Are Calling Your Name“ um die Ecke. Folgen Taten auf Worte? Eine Fährtensuche.
Das einstige Wunderkind der britischen Dance-Szene meldet sich lautstark zurück: Auf „Invaders Must Die“ erfinden sich The Prodigy nicht neu und trotzen dem Zeitgeist. Frontsau Keith Flint erklärt, warum: „Ich feiere immer noch das Jahr 1990“.